Meine Abreise vom Bostalsee beginnt nicht nur mit einem reichhaltigen Frühstück auf der Terrasse, sondern mit einer Spende von den Victor’s Residenz-Hotels von unglaublichen 300 Euro, die den Spendenstand auf sage und schreibe 5.115,55 Euro heben. Hier im Saarland hat man scheinbar ein besonders großzügiges Verständnis vom Aufrunden. Da hüpft mein Herz vor Freude! Und auch der Blick aufs Höhenprofil der heute vor mir liegenden Tour zaubert mir ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Es geht, mal von ein paar Anstiegen zum Anfang abgesehen, den ganzen Tag am Flüsschen Nahe entlang, und zwar flussabwärts, das heißt: bergab, bis nach Bad Sobernheim.
Das Flüsschen Nahe mit seinen Hängen haben schon die alten Römer für den Weinanbau entdeckt. Heute ist die Gegend als Weinbaugebiet Nahe bekannt für ihren Riesling. Auf meiner Strecke gibt es heute zwischen den Weinhängen noch zwei Highlights:
Idar-Oberstein verbinde ich vom Hörensagen mit US-Militärs, die sind hier allerdings schon vor einer Weile abgezogen. Es gibt ja z.B. mit der nicht weit entfernten Ramstein Airbase noch immer einige Standorte der US-Truppen hier. Man sieht hier aber auch viele Orte, die vermutlich ihre Blütezeit hatten, als hier noch viel mehr Militär stationiert war, und die jetzt leicht vor sich hin gammeln, nachdem die Karawane weiter- bzw. abgezogen ist. Auch Idar-Oberstein wirkt auf mich so etwas angestaubt, ist aber, wie ich beim Durchfahren sehe, sogenannte Edelsteinstadt und hat mit seiner in den Felsen gebauten Kirche, der Schlossruine oben auf dem Berg und der gemütlichen Altstadt irgendwie auch etwas von einer Märchenstadt, fast zu kitschig um wahr zu sein.
Ein Stück weiter in Hochstetten-Dhaun entdecke ich einen Skywalk oben am Berg. Den Umweg nehme ich, radele die Serpentinen bis zum kleinen Ortsteil St. Johannisberg mit seiner Kirche. Der Ausblick hier vom „Nahe-Balkon“ ist es wert. Unter mir geht es stattliche 100 Meter runter, nur durch ein Gitterrost getrennt. Definitiv nix für Leute mit Höhenangst.
Die Eindrücke des Tages verblassen allerdings allesamt in Sekunden, als ich mein Hotel, das BollAnts Spa im Park in Bad Sobernheim erreiche. Vergesst alles, was ihr über schöne Spa-Hotels zu wissen glaubtet. Dieses Hotel bestehend aus verschiedenen Häusern inmitten eines großzügigen, sehr gepflegten Parks wird all eure Vorstellungen übertreffen. Man fühlt sich spontan wie in südlichen Gefilden. Ich parke mein Fahrrad vor dem Empfangsgebäude und denke mir, dass hier ein gepflegter Oldtimer das passendere Gefährt für die Anreise wäre. Ich werde ganz herzlich in der großzügigen Empfangshalle begrüßt und erhalte erstmal eine Führung übers Gelände. Erster Stopp ist mein Zimmer, in dem ich nur kurz das Gepäck ablade, um mir nun den weitläufigen Spa-Bereich samt Außenpools, unzähliger Saunen und Behandlungsräume zeigen zu lassen. Hier wartet schon ein Masseur, der mich wieder zurechtkneten soll. Auch fürs Abendessen ist schon gesorgt: im windgeschützten Innenhof des Restaurants ist ein Tisch für mich reserviert. Wieder einmal bin ich unglaublich gerührt von so viel Gastfreundschaft und Großzügigkeit – und von so viel Schönheit. Die ganze Anlage ist mit sicherer Hand zu einem Juwel gestaltet worden.
Nach der Führung verliere ich keine Zeit und stürme in den Spa-Bereich, um noch möglichst viel davon erleben zu können. Hier ist nichts überlaufen, alles ist sehr großzügig gestaltet. Die Küche abends im Restaurant schließt nahtlos qualitativ an den Rest des Hauses an. Genuss auf ganz hohem Niveau. Hier im Hotel werden Kuren auf der Grundlage der traditionsreichen Felke-Heilweise angeboten. Erdung, Loslassen, zurück zum Ursprung. Irgendwann stehe ich hier gewiss auf der Matte. Ihr habt mich schon. Ich kann dieses Hotel nur wärmstens empfehlen, wenn es mal ein ganz besonderes, also ein wirklich ganz besonderes Wellness-Wochenende werden soll!